Sachbuch

"Ein paar Worte an die Erwachsenen"

Aufklärung für Kinder

Es ist nie zu früh

Nach gut zwanzig Jahren der Beschäftigung mit Aufklärungsliteratur für Kinder, zunächst als Illustratorin, später als Autorin, stelle ich seit einiger Zeit, eine immer größer werdende Unsicherheit im Umgang mit diesem Thema fest.
Das ist angesichts mancher Scheußlichkeiten, die im Zusammenhang mit der Sexualität über neue und alte Medien vor uns ausgebreitet werden vielleicht verständlich, aber sicher nicht hilfreich.

Bei meinen Vorträgen erlebe ich heute oft verunsicherte Eltern, die alles was mit unserer Fortpflanzung zu tun hat, so lange wie möglich von ihren Kindern fernhalten möchten. Sie wollen ihre Kinder schützen, erreichen aber dadurch gerade das Gegenteil.
Ich sehe eine große Chance darin, Kinder in einer liebevollen Atmosphäre aufzuklären. Dazu gehört für mich auch eine kindgerechte Beschreibung dessen, was beim Geschlechtsverkehr passiert und dass Erwachsene das normalerweise aus Liebe miteinander tun. Je länger wir abwarten darüber zu sprechen, desto größer ist die Gefahr, dass ein Kind zum ersten Mal in einem nicht für Kinder bestimmten Zusammenhang davon hört oder Bilder sieht, die es verstören.
Alle Heranwachsenden werden solche Bilder früher oder später sehen, das können wir gar nicht vermeiden. Leider!
Aber ein Kind, welches gelernt hat, dass die Sexualität zu einem normalen, liebevollen Leben dazugehört, dass man darüber sprechen und auch mal nachfragen kann, ist wesentlich besser geschützt, als eines, das davon noch nie etwas mitbekommen hat.
Schwierig wird es auch dann, wenn das Kind die Unsicherheit seiner Bezugspersonen so stark spürt, dass es sich schon deshalb nicht mehr traut wichtige Fragen zu stellen.

Aus diesen Gründen, gestalte ich meine Bücher. Ich mache sie einerseits für die Kinder, aber eben auch, um Eltern den Zugang zu diesem letzten Endes gar nicht so schwierigen Thema zu erleichtern. Ich finde es nicht schlimm, wenn Erwachsene eine gewisse Scheu haben, mit ihren Kindern über solche intimen Dinge zu reden. Schlimm finde ich, wenn sie nichts tun, um sich diese Scheu zu nehmen.
Eltern können sich ja so ein Buch auch erst mal gegenseitig vorlesen, bevor sie es ihren Kindern zeigen. Das wäre für mich eine schöne Vorstellung.

Dagmar Geisler Autorin/Illustratorin
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